»… die Skulpturen metaphorisch als gegenseitiges Stützen im latenten Zusammenbruch aufzufassen. Von zwei gegenüberliegenden Stahlquadern erheben sich übereinander gestapelte „Tonscherben“, die eine pittoreske Bogenform bilden. Obwohl die Keramikscheiben durch ein gebogenes Stahlrohr zusammengehalten werden, entsteht für den Betrachter eine irritierende Wahrnehmung. Das eine lehnt und lastet anscheinend unverbunden auf dem anderen. Indem es selber zu fallen droht, hält es das andere in seinem Fall auf. Das Prinzip des gegenseitigen Haltens einer unwahrscheinlich anmutenden Balance wird hier auf die Spitze getrieben. Die zu einem Ensemble vereinigten Elemente biegen und beugen sich, hocken auf- und übereinander, bilden eine unverwundbar scheinende Konstellation zwischen den Polen „Stabil – Instabil“. Hier vollzieht sich ein Drücken und Stützen, ein Tragen und Aufrechterhalten bei widerstrebenden Richtungen…«
Werner Marx, Kunsthalle Mannheim