»Hinter einem aus drei mächtigen zylindrischen Säulen gebildeten Tor wird der Blick auf eine emporsteigende Treppe freigegeben, die auf der linken Seite von einer Art Wall, auf der rechten eher von einer kleinen Stützmauer gefasst ist. Optisch geht man geradezu auf ein monumentales Kultensemble wie Stonehenge zu, aber dann kommt der Bruch: Dieses Objekt hat eine Höhe von 32 Zentimetern und ist zudem von oben offen. Man kann es sozusagen domestizieren, ganz kühl optisch abgreifen, von oben betrachten, und dann kann man - rein virtuell - auch von oben einsteigen und die Treppe herab schreiten. Die Ambivalenz zwischen imposanter Monumentalität und vertrauter Dimensionalität beherrscht Reutter wie kaum ein zweiter Plastiker, der mit architektonischen Metaphern arbeitet.«
Dr. Jochen Kronjäger, Kunsthalle Mannheim