»Doch Reutter ist zu sehr Künstler, um ein altes skulpturales Gesetz außer Acht zu lassen: Unseren Blick zu modellieren, ist die Aufgabe der Skulptur, und nicht, Volumen in den Raum zu setzen. So hat sich Reutter mit seinen plastischen Keramiken konsequent dem Raum verschrieben. Das Interesse liegt allerdings weniger beim geschlossenen Körpervolumen als vielmehr beim Phänomen der Abgrenzung und Verflechtung eines Körpers in seinem Umraum. Die äußere „Schale“ wird aufgeschnitten, das Licht führt den Blick nach innen. Die Plastik bezieht ihren Reichtum aus der Polarität massiv gebauter Elemente, die ein Innen umschließen, die Einheitsfrontalität des Objektes stören, wobei die freigelegte Eisenröhre wiederum keinerlei Blick in ihr Inneres zulässt. Es wird konstatiert, dass das Leervolumen oder Hohlraum wohl das zentrale Problem für die Plastik der Moderne sei.«
Werner Marx, Kunsthalle Mannheim