»…Bei “UMSTURZ“ (2010) – durch die Ereignisse in den nordafrikanischen Ländern brandaktuell – ist eine Säule direkt über ihrem untersten Segment, dem Säulenfuß, umgestürzt und hat sich in 4 Einzelteile zerlegt, ohne wirklich zerstört zu werden. Der Säulenfuß – ein offener Ring auf dem Boden – impliziert gleichsam die Basis für einen Neuaufbau. Gerd Reutter verwendet bei der Umsetzung dieses Themas kräftige Tonringe von 47 cm Durchmesser bei einer Wandstärke bis zu 8 cm – ein gewaltiges Unterfangen auch in technischer Hinsicht, denn mit solchen Dimensionen ist der Künstler an die Grenzen der Kapazität seines Brennofens gestoßen. Die Robustheit dieser eindrucksvollen Arbeit symbolisiert zugleich die Hoffnung, dass deren 5 Teile unter völlig anderen Bedingungen durchaus die Bausteine einer neuen, gerechteren Ordnung sein könnten.«
Dr. Jochen Kronjäger, Kunsthalle Mannheim